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Winterwanderung zur Seebenalp

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Diese Woche zur Seebenalp auf dem Flumserberg (SG)

  • Auf der Tannenbodenalp: prachtvolles Winterwetter.

  • Rückblick gleich nach dem Start.

  • Der Weg ist perfekt gespurt.

  • Weiter oben passieren wir die Sommerrodelbahn Floomzer.

  • Der Walensee.

  • Markenzeichen des Flumserbergs sind die violettroten Felsen.

  • Noch einmal der Walensee.

  • Der Sechsmoor prägt die Seebenalp.

  • Das Hotel-Restaurant Seebenalp.

  • Bei Sonne sitzt es sich auf der Terrasse des Restaurants auch im Winter gut.

  • Seeumrundung und...

  • ...noch einmal das Restaurant.

Was für eine Gnade. Der Grossteil der Schweiz arbeitet, doch unsereins hat frei. Frühmorgens an einem sonnigen Wintertag nehme ich den Zug nach Unterterzen am Walensee. Auf den paar Metern hinüber zur Gondelstation hänge ich die meisten anderen Leute ab. Hinter mir dieses typische Skischuh-Geschlurfe.

Die Fahrt auf die Tannenbodenalp ist mir immer wieder ein Vergnügen, ich setze mich mit dem Rücken zur Bergstation und habe so den Walensee im Blick. Dahinter die Churfirsten, meine Lieblingsbergkette.

Der verschneite Floomzer

Auf der Tannenbodenalp ist am frühen Vormittag noch nicht viel los. Ich schaue bergwärts, finde nah der Maschgenkamm-Talstation die pinke Signalisierung, ziehe los Richtung Seebenalp. Ah ja, wichtig: Am Vortag habe ich von zu Hause bei den Flumserberg-Touristikern angerufen. Meine Route kann auch einmal geschlossen sein, wenn Lawinen drohen. Aber momentan ist sie offen.

Der Weg führt zuallererst quer über den untersten Teil der Skipiste, ich passe auf, man will ja nicht von einem wild gewordenen Zweibrettler über den Haufen gefahren werden. Die Seebenalp liegt, immer noch bergwärts gesprochen, rechterhand. Doch zuerst vollzieht der Winterwanderweg eine Linkskurve. Weiter oben der korrigierende Schwenk, wieder muss ich unter der Gondelbahn durch. Danach etwas, das aussieht wie eine eingeschneite Achterbahn: die Schienen der Sommerrodelbahn Floomzer.

Markenzeichen: Violetter Fels

Allmählich wird alles still, derweil der Weg meist steigt, auf einigen Abschnitten indes auch durch ebenes Gelände verläuft. Verträumt liegt die Alp Winkelzahn im Tiefschnee. Weiter oben im Gebiet Katzenberg eine etwas steilere Partie, und wieder sehe ich den Walensee. Tiefblau ist er und zieht sich zungenartig wie ein aus Norwegen importierter Fjord. Die zweite Farbe, die das beruhigend monotone Weiss des Schnees konterkariert: Violett. Das Markenzeichen des Flumserbergs ist sein violetter Stein.

Dann bin ich oben und sehe dreierlei. Erstens steht am Horizont ein Bergzacken, der Matterhorn spielt; es ist der Sechsmoor. Zweitens ist der zentrale Teil des Bergkessels direkt vor mir topfeben; unter der Schneedecke verbirgt sich der Grosssee, das Hauptgewässer der Seebenalp, auf der ich nun bin, daneben gäbe es noch den Heusee und den Schwarzsee. Womit auch der Name der Alp erklärt ist: «Seeben» gleich «Seen».

Begegnung der Wanderschreiber

Drittens ist da das Hotel-Restaurant Seebenalp, ein charmant altmodisches, von Tannen umstandenes Riesenhaus mit grünen Fensterläden. Auf der Terrasse, die von der Sonne gewärmt wird, richten sich bereits Leute ein. Ich selber gönne mir eine Runde um den See: Wie der ganze Weg hinauf ist auch dieser Pfad perfekt gewalzt. Einmal rundherum dauert gut 20 Minuten, der geplättete Schnee knarzt unter den Schuhen, die kleine Skiliftstation gegenüber dem Hotel liegt noch im Schatten.

Dann die Einkehr auf der Seebenalp-Terrasse. Als ich nach anderthalb Stunden Verweilen den Rückweg antrete, kommt es zu einer hübschen Begegnung mit einem anderen Wanderschreiber; von unten kommt mir mit Freunden Fritz Hegi entgegen, der Autor von «Mit Wander-Fritz durch die Schweiz». Wir sind uns einig: Die Seebenalp ist ein tolles Wanderziel.

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Route: Tannenbodenalp auf dem Flumserberg (Gondel ab Unterterzen). Ab da via Winkelzahn bis Seebenalp alles auf dem signalisierten und gespurten Winterwanderweg. Auf der Seebenalp umrundet man auch den Grosssee. Zurück auf demselben Weg.

Wanderzeit: Hin und zurück 2 1/2 Stunden inklusive Seeumrundung.

Höhendifferenz: Je 340 Meter auf- und abwärts.

Achtung: Bisweilen ist der Weg gesperrt wegen Lawinengefahr. Bei den Bergbahnen oder der Infostelle Flumserberg (081 720 18 18) erfährt man, ob die Wanderung möglich ist oder nicht.

Wanderkarte: 237 T Walenstadt, 1: 50’000.

GPX-Datei: Hier downloaden.

Charakter: Angenehme Winterwanderung dank perfekt gespurter Wege. Oben ein Bergkessel mit See(n) und Restaurant. Aussichtsreich.

Tipp: Unter der Woche gehen, am Vormittag losgehen. So hat man seine Ruhe.

Höhepunkte: Die Gondelfahrt von Unterterzen mit dem blauen Walensee, der zurückbleiben muss. Die verschneite Alphütte auf Winkelzahn. Der Anblick des alten Hotelkastens auf der Seebenalp und dahinter der Zacken des Sechsmoors.

Kinder: Geht gut. Bei der Querung der Skipisten und im Abschnitt Winkelzahn-Chatzenberg Vorsicht!

Hund: Perfekt.

Einkehr: Auf der Tannenbodenalp. Und auf der Seebenalp.

Wanderblog: Täglich ein Eintrag auf Thomas Widmers privatem Journal.

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Der Beitrag Winterwanderung zur Seebenalp erschien zuerst auf Outdoor.


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